hintere Reihe v. l. n. r. Andreas Gerner, Christian Welsch, Markus Schäfer, Florian Monschauer, Physiotherapeut Andreas Müller; mittlere Reihe v. l. n. r. Trainer Florian Schlich, Tobias Ackermann, Daniel Gerner, Helmut Bürger, Christoph Gerner, Betreuer Uli Spitzlei, Zeitnehmer Peter Hürter; vordere Reihe v. l. n. r. Sascha Kirst, Thomas Ockenfeld, Sebastian Monschauer, Christian Esch, Sascha Dünchem, Sascha Reiff; es fehlen: Christoph Schmitz, Jens Müller

Foto: Andreas Walz

Der TV Welling möchte sich in der Rheinlandliga etablieren

Die Saisonvorbereitung mit neuem Trainer und neuen Spielern läuft auf vollen Touren

Nach dem freiwilligen Rückzug von Stefan Schmitt hat die erste Mannschaft des TV Welling nach sechs Jahren wieder einen neuen Trainer. Der Vorstand des Vereins verpflichtete mit dem Mendiger Florian Schlich eine in unserer Region bekannte Handballgröße. Seine letzte Partie als aktiver Spieler von Grün-Weiß Mendig bestritt er ausgerechnet in Welling beim Nettecupturnier Ende 1996. Danach trainierte Schlich fünf Jahre die Oberligamannschaft seines Heimatvereins, setzte dann ein Jahr aus und war in den letzten vier Jahren in der Jugendarbeit der HSV Rhein-Nette als Trainer der männlichen B- bzw. A-Jugend tätig. Bei der Frage nach seiner Zielsetzung für die anstehende Saison gibt er sich noch zurückhaltend: “Natürlich wäre es schön, wenn sich der TV Welling in der Rheinlandliga etablieren könnte. Das wird uns aber nur gelingen, wenn die Mannschaft Geschlossenheit zeigt und mit der erforderlichen körperlichen und konditionellen Fitness in die Saison geht. Dabei müssen wir mangels herausragender Einzelspieler anstreben, durch Tempospiel die nötigen Punkte zu holen, was insbesondere auch für die Partien in der Nettetalhalle gilt“.

Neben dieser bedeutsamen personellen Veränderung hat sich in Welling beim Spielerkader und im Umfeld der Rheinlandligamannschaft wenig bewegt. Erfreulich ist zunächst einmal, dass alle Spieler dem TV trotz Abwerbungsversuchen anderer Vereine die Treue halten und auch Betreuer Uli Spitzlei, Zeitnehmer Peter Hürter, Masseur Andreas Müller und Torwarttrainer Harry Traubenkraut weiterhin zur Verfügung stehen. An Neuzugängen sind zwei talentierte Nachwuchskräfte aus der näheren Umgebung zu vermelden. Zum einen ist es der 19-jährige Tobias Ackermann aus Wabern, der nach der A-Jugendzeit bei TuS Weibern in der letzten Saison im Verbandsligateam von GW Mendig spielte. Seine Fähigkeiten als Torwart konnten die Wellinger Handballfans schon beim Spiel gegen TuS Weibern anlässlich des 105-jährigen Vereinsjubiläums des TV Welling bewundern. „Die Konkurrenz mit den beiden etablierten Wellinger Torhütern ist für mich eine Herausforderung. Ich hoffe, dass ich mich in der neuen Liga weiterentwickeln kann“, so sein Kommentar zum Wechsel ins Maifeld.

Zum anderen kommt mit dem Linkshänder Christian Welsch, ebenfalls 19 Jahre alt, ein Spieler nach Welling, der insbesondere auf den Positionen Rechtsaußen und halbrechter Rückraum wieder eine echte Alternative darstellt. Er wohnt in Bell und spielte zuletzt in der A-Jugend der HSV Rhein-Nette. Seine Motivation für den Vereinswechsel: “Normal ist eigentlich GW Mendig mein Stammverein. Aber die Rheinlandliga reizt nun mal etwas mehr als die Verbandsliga“. Bezüglich des dritten Neuzugangs gibt es aber leider wenig Erfreuliches zu vermelden. Der Wellinger Marco Nolden, der in der letzten Saison als Spieler von GW Mendig zu den torgefährlichsten Schützen der Verbandsliga zählte, wollte wieder im Trikot seines Heimatvereins spielen. Doch wegen einer schweren Meniskusverletzung, zugezogen beim Training Anfang Juli an seinem ohnehin schon lädierten Knie, wird er wohl seine Karriere mit erst 24 Jahren beenden müssen. „Mein Arzt hat mir dringend empfohlen, mit dem Handballspielen aufzuhören“, so die niederschmetternde Aussage zu seiner sportlichen Zukunft. Er will sich aber in den nächsten Jahren im ehrenamtlichen Bereich des TV Welling engagieren.

So besteht der Kader für die Rheinlandligamannschaft aktuell aus 18 Spielern mit einer gesunden Mischung von vielen jungen Spielern, aber auch einigen erfahrenen Akteuren. Weiterhin stehen für den Seniorenbereich nun endlich auch einmal wieder eigene A-Jugendspieler, die mit einem Doppelspielrecht ausgestattet sind, zur Verfügung. Es sind dies Rene Tillmann aus Trimbs sowie die beiden Mertlocher Mario Spitzlei und Alexander Junge. Sie sollen aber erst langsam an den Seniorenbereich herangeführt werden und dürften auch in der A-Jugend-Oberliga mit der JSG Mendig/Welling stark gefordert sein.
In der jetzigen Vorbereitungsphase steht für das Rheinlandligateam die Konditionsarbeit im Vordergrund. Auch bedingt durch die für drei Wochen in den Ferien geschlossene Nettetalhalle sind dabei auch Läufe um den Laacher See sowie Trainingseinheiten in einem Mendiger Fitnessstudio angesagt.

Die bisher ausgetragenen Freundschaftsspiele gegen Mendig, Rhein-Nette, Weibern und Remagen/Sinzig zeigten Licht und Schatten, zumal auch teilweise mehrere Stammkräfte fehlten. Besonders erfreulich war es für Trainer Schlich, dass beim letzten Trainingsspiel gegen GW Mendig (31:28) Florian Monschauer wieder erstmals nach seiner schweren Schulterverletzung im Februar mitwirkte und dabei schon andeutete, wie wichtig er für das Team ist. Weitere Trainingsspiele sowie die Teilnahme an Turnieren in Mertesdorf und Weibern stehen noch im August auf dem Programm. Eventuell müssen auch noch Anfang September Pokalspiele ausgetragen werden. Punktspielstart ist jedenfalls am 15.09.2007 mit der Partie in der Nettetalhalle gegen den Lokalrivalen und einen der Topfavoriten auf die Rheinlandmeisterschaft, den TV Moselweiß.

TW

Andreas Gerner